CDU Stadtverband Merzig

Bahnstrecke: Perspektivwechsel erforderlich – wird der Landkreis Merzig-Wadern dauerhaft abgehangen?

CDU Merzig fordert Diskussion und Umsetzung von Verkehrsinfrastrukturprojekten

Über Jahre ist der Versuch, der Ertüchtigung der Bahnstrecke fehlgeschlagen, es gilt jetzt, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Ab Nunkirchen ist der Gleiskörper längst touristisch und für die örtlichen Verkehre als Radweg genutzt und wird sehr gut angenommen. Der Rest der Strecke bis Merzig bietet sich ebenfalls als Radweg an, würde Merzig mit dem Hochwaldraum als Schnellweg verbinden. Merzig selbst ächzt seit Jahrzehnten unter schwierigen Verkehrsverhältnissen. Die Bahntrasse als Radweg durch die Stadt würde für die Menschen aus Losheim, Bachem, Hausbach, Rimlingen und Brotdorf ganz neue Fahrrad-Perspektiven und Anbindung an die Bahn ermöglichen. Auch Schülerinnen und Schüler könnten von dieser Radweganbindung profitieren, der Tourismus sowieso, betont der langjährige CDU Fraktionsvorsitzende im Merziger Stadtrat Bernd Seiwert.

 

Auf Antrag der CDU Stadtratsfraktion  wurde am 27.02.2020 bereits die Forderung erhoben, dass die ehemalige Trasse der Merzig-Büschfelder Eisenbahn (MBE) nicht nur für Güter- und Personentransporte auf Schienen wieder genutzt werden solle, sondern auch eine gleichzeitige  bzw. parallele Nutzung durch den Alltags-Radverkehr möglich gemacht werden solle. Hierzu stellte die CDU schon damals einen Erweiterungsantrag. Der jetzige CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Auweiler sagte in diesem Zusammenhang in der damaligen Ratssitzung: „Der ÖPNV ist uns wichtig und wir sind auch froh, dass unsere Landrätin diese Initiative angestoßen hat. Aber auch der Alltags-Radverkehr ist uns wichtig, darum beantragen wir, dass neben der Reaktivierung der Bahnstrecke auch eine gleichzeitige bzw. parallele Nutzung der Trasse als Radwege-Verbindung umgesetzt werden soll.“

 

Seitdem ist wie meistens aus dem saarländischen Wirtschaftministerim kaum etwas zu hören. Beide Christdemokraten stellen fest, dass weder bei der Nordumfahrung Merzig, der Reaktivierung der Bahntrasse,  noch bei einer möglichen Umsetzung eines auch zu touristischen Zwecken nutzbaren Ausbaus des Alltagsradverkehrs nennenswerte Fortschritte erzielt wurden. Der früheren Wirtschaftsministerin und jetzigen Ministerpräsidentin sollten die Sorgen aus ihrem Landkreis bekannt sein. Daher hoffen beide CDU-Politiker nun eine breite Diskussion anzustoßen, damit endlich greifbare Ergebnisse bei den möglichen Verkehrsinfrastrukturprojekten zu sehen sind.

 

Kein Zweifel, der MECL hat eine sehr gute Arbeit geleistet und über viele Jahre den Tourismus und die Heimatgeschichte in unserem Landkreis bereichert. Leider wurde die Strecke Losheim-Merzig nach der Ertüchtigung über ABM-Maßnahmen der CEB eher schlecht als recht gewartet, die Gemeinde Losheim hat zwar die Strecke, auch durch Merzig hindurch, erworben, es fehlte ihr aber offensichtlich Geld und Fachwissen, den Schienenverkehrsweg in einem verkehrssichern Zustand zu erhalten. Jetzt sind laut MECL 1,6 Mio. € erforderlich für eine Sanierung. Allerdings darf bezweifelt werden, dass diese Zahlen belastbar sind zumal das zuständige Ministerium von einer notwendigen „Grunderneuerung“ spricht. Geld gibt das Ministerium nicht, weder aus Tourismus- noch aus Mobilitätsmitteln. Bis Mitte nächsten Jahres soll ein Gutachten vorliegen, das die Machbarkeit der Reaktivierung wirtschaftlich bewertet. Die Mittel zur Reaktivierung sind begrenzt und auch hier befindet sich die Bahnstrecke leider in Konkurrenz zu anderen Strecken im Land, die bisher immer einen höheren Kosten-Nutzen-Indikator aufgewiesen haben. Unter dem Strich ist auch aus diesem Topf nichts zu erwarten, die Worte des Ministeriumssprechers sind allenfalls ein Trostpflaster, stellte das jetzige Kreistagmitglied Bernd Seiwert fest.

 

Die Merziger CDU findet, man sollte nun die Zeit auch für eine Machbarkeitsstudie und Planung eines Radweges nutzen. Um zu entscheiden, was wirklich für die Menschen und die Gäste in Stadt und  Kreis sinnvoll ist, sollte eine Studie zur Wirksamkeit eines Radweges Merzig-Losheim auf den Weg gebracht werden, sagt Bernd Seiwert. Es müsste eine Kostenermittlung erfolgen und Zuschussmöglichkeiten müssten ebenfalls eruiert werden. Des Weiteren müsste geklärt werden, wie der Radweg die denkmalrechtlichen Auflagen berücksichtigen kann, ergänzt der CDU Stadtverbandsvorsitzende von Merzig, Jürgen Auweiler.

Foto: Manfred MüllerFoto: Manfred Müller